Jahrgangsübergreifendes Lernen

Im Schuljahr 2014/2015 wurde in allen Klassen der Rudolf-Hildebrand-Schule  auf Jahrgangsübergreifendes Lernen umgestellt. Vorausgegangen war eine intensive Auseinandersetzung des Kollegiums mit Grundsätzen, Modellen und Stolpersteinen des Jahrgangsübergreifenden Lernens. Hinzu kamen Hospitationen an anderen Schulen sowie schulinterne Fortbildungen. Eine Erprobungsphase fand von 2009 – 2014 in den Klassen des Rhythmisierten Ganztages statt. In den Jahren  2014-2019 fand im Rhythmesierten Ganztag wie auch im Halbtag Jahrgangsübergreifendes Lernen statt.

Ab dem Schuljahr 2019/2020 werden die Klassen der Schuleingangsphase wieder jahrgangsbezogen unterrichtet, das bedeutet, dass mehr Kinder im gleichen Alter zusammen arbeiten und lernen. So können die Lehrerinnen und Lehrer noch besser im Blick haben, was jedes einzelne Kind in der Klasse braucht. Das Kollegium der Rudolf-Hildebrand-Schule möchten ihre Schülerinnen und Schüler gerade zu Schuleintritt noch besser im Lernen und in ihren sprachlichen Kompetenzen fördern.

Die Lehrerinnen und Lehrer einer Jahrgangsstufe werden weiterhin zusammen im Team arbeiten.

Die Schüler*innen der Rudolf-Hildebrand-Schule wurden als Schulneulinge in eine der Klassen der Eingangsphase (Ep- Klasse) eingeschult und verbleiben in der Regel 2 oder 3 Jahre in dieser Klasse.  In den Ep- Klassen lernten dementsprechend Kinder im Alter zwischen 5 und 9 Jahren zusammen. Nach Abschluss der Schuleingangsphase kam ein Kind mit sprachlichem Unterstützungsbedarf in die jahrgangsgemischten Klassen 3/4 wechseln und dort mit Kindern im Alter zwischen 8 und 12 Jahren lernen.

Die Lehrerinnen und Lehrer einer Jahrgangsstufe im Ganztag und Halbtag  arbeiten zusammen im Team.

Die praktische Umsetzung hat uns gezeigt, dass Jahrgangsübergreifendes Lernen neben den Erleichterungen im alltäglichen Miteinander auch ein Umdenken und Verlassen gewohnter Strukturen notwendig macht.
Umdenken und sich auf neue Wege einlassen müssen alle: Schulleitung, Lehrkräfte, Pädagogische Mitarbeiter*innen, Kinder und Eltern.
Regelmäßig und engagiert arbeiten wir gemeinsam an der Weiterentwicklung der Bausteine des Jahrgangsübergreifenden Unterrichts in den Jahrgangsstufen 3 und 4.

Indivduelles Lernen

Bei der Entwicklung des Jahrgangsübergreifenden Unterrichts haben wir uns mit verschiedenen Formen des eigenverantwortlichen und individuellen Lernens auseinandergesetzt. In der Arbeit mit Teilarbeitsplänen (vgl. M. Grunefeld/S. Schmolke) haben wir die für unsere Schüler und Schülerinnen passende Arbeitsform gefunden. Die Grundlage für unsere Teilarbeitspläne bilden die an der Rudolf-Hildebrand-Schule ausgearbeiteten Curricula in den Hauptfächern Deutsch und Mathe.

Die Teilarbeitspläne sind in Anlehnung an die Kompetenzerwartungen des Lehrplanes Deutsch und Mathe entwickelt worden. Jeder Plan greift einzelne im Entwicklungsprozess aufeinander aufbauende Teilkompetenzen auf.

Auf den Teilarbeitsplänen finden die Schüler*innen neben den zu bearbeitenden Themen- und Arbeitsheften Symbole für Materialien, die sie sich aus den entsprechend markierten Regalen (s. Lernumgebung) holen und alleine, zu zweit oder in der Gruppe bearbeiten. Ergänzend kommen Übungen am Computer hinzu.
Die Teilarbeitspläne werden von den Schüler*innen in ihrem individuellen Tempo bearbeitet. Um sicher zu stellen, dass das Kind die Lerninhalte verstanden hat, schreibt es nach Beendigung eines Aufgabenbereiches eine Lernzielkontrolle.

Lernumgebung

Für einen individualisierten Unterricht ist eine gut vorbereitete Lernumgebung wichtig.
Abhängig von den räumlichen Gegebenheiten, der Nutzung als Halbtags- oder Ganztagsraum und den jeweiligen Schülerzahlen sind unsere Klassenräume sehr individuell eingerichtet. Häufig finden sich Arbeitsecken, die gemeinsames Arbeiten und die Kommunikation untereinander ermöglichen wie auch Rückzugsräume, in denen Kinder ungestört und konzentriert alleine arbeiten können. In fast allen Klassen finden sich Computer- und Leseecken sowie feste Ablagesysteme.

Die an der Schule in der Holzwerkstatt gefertigten „Sitzkreise“ eignen sich gut für Gesprächs- und Reflexionsrunden.

Um möglichst selbständig  arbeiten zu können, müssen die Materialien übersichtlich aufbewahrt und mit Symbolen versehen werden. Auch die Regale selbst sind gekennzeichnet, damit die Schüler und Schülerinnen das Material zurückräumen können.

Lerndokumentation (Lernpizza)

Zur Dokumentation der individuellen Lernentwicklung haben wir an der Rudolf-Hildebrand-Schule ein Instrument entwickelt, um die „Zone der nächsten Entwicklung“ (Wygotski) bestimmen zu können; die sogenannte „Lernpizza„.

Die Lernpizza hat das Ziel,

… die Schüler*innen in ihrer Selbststeuerung zu unterstützen,
… die Eltern über den Lern- und Entwicklungsstand ihres Kindes zu informieren,
… den Kolleg*innen eine Grundlage für die individuelle Förderung und die adaptive Planung ihres Unterrichts zu geben
… und der Schule eine Grundlage für die gemeinsame Weiterentwicklung der schuleigenen Arbeitspläne zu bieten.

Gemeinsames Lernen

Neben diesem stark individualisierten Lernen spielt auch das gemeinsame Lernen an einem Thema eine große Rolle in unserem Jahrgangsübergreifenden Unterricht:

  • …. fächerverbindende, thematischen Angebote. Dabei bearbeiten alle Schüler und Schülerinnen das gleiche Thema in unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen.
  • … Um eine Wiederholung von Themen zu vermeiden, wurde in der Eingangsphase ein 3-Jahresplan erstellt, in der alle jahrgangsübergreifenden Themen aufgeführt sind, die im Laufe von drei Jahren behandelt werden.
  • … In kleinen Teams bereiten Lehrerinnen und Lehrer die Unterrichtsreihen vor, erstellen Materialien mit unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen und sprechen sich im Hinblick auf Leistungsüberprüfungen ab. Materialien werden gesammelt und im kommenden Schuljahr anderen Klassen zur Verfügung gestellt.
  • ….Zur Einführung von bestimmten Inhalten des Deutsch- und Mathematikunterrichts und zur Vermittlung von Arbeitstechniken und Strategien werden Schüler und Schülerinnen auch in eher leistungshomogeneren Gruppen zusammengefasst und unterrichtet. Hierzu bilden sich Kooperationen mit anderen Klassen.
Schulinternes Curriculum

Die Kompetenzen vom Lehrplan / Lernpizza werden im schulinternen Curriculum konkretisiert.
Hier finden sich auch Angaben zu verbindlichen Absprachen des Kollegiums im Hinblick auf die einzuführenden Fachbegriffe und Arbeitsweisen, ein Aufgaben- und Materialpool sowie der Verweis auf Referenzaufgaben, durch die Schülerinnen und Schüler das Erreichen einer Lernentwicklungsstufe nachweisen.

Qualitätsanalyse 2016

Im Jahr 2016 hatten wir die Qualitätsanalyse an unserer Schule. Hier finden Sie eine Zusammenfassung der erzielten Ergebnisse.