Was heißt sonderpädagogischer Unterstützungsbedarf Sprache?

Sonderpädagogischer Unterstützungsbedarf im Förderschwerpunkt Sprache besteht dann, wenn Ihr Kind in seinen Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten aufgrund des Spracherwerbs, der Sprachverarbeitung, des Sprachgebrauchs oder der Sprechtätigkeit so beeinträchtigt ist, dass eine erfolgreiche Teilnahme am Unterricht der allgemeinen Schule ohne sonderpädagogische Förderung nicht gewährleistet werden kann.

Man unterscheidet zwischen folgenden sprachlichen Beeinträchtigungen. Diese können sowohl die Ebene der Sprachproduktion (expressiv) als auch /oder die der  Sprachverarbeitung (rezeptiv) betreffen.

  • phonetisch-Phonologische Ebene
    • Schwierigkeiten Laute zu bilden, Laute werden ausgelassen oder ersetzt (Artikulations-/Aussprachestörungen)
    • auditive Sprache zu verarbeiten (Gesprochenes wird nicht korrekt aufgenommen oder umgesetzt.)
    • bewusst über den lautlichen Inhalt der Sprache zu sprechen – phonologische Bewusstheit – ( Wörter in Silben gliedern, Anlaute hören, ….)
  • semantisch-lexikalische Ebene
    • im Bereich des Wortschatzes kann es zu Schwierigkeiten in der Begriffsbildung oder Wortfindung kommen.
  • syntaktisch-morphologische Ebene
    • im Bereich der Grammatik zeigen sich Schwierigkeiten in der Wort- oder Satzbildung.
    • Artikel werden falsch genutzt (z.B: Der Oma backt Kuchen.)
    • Plural/Mehrzahl wird nicht korrekt gebildet. (z.B: Wir haben zwei Hund zu Hause.)
    • Präpositionen werden falsch oder nicht genutzt ( z.B: Ich war bei Spielplatz.
    • Vergangenheitsformen werden falsch gebildet (z.B: Wir haben Pizza geesst.)
  • kommunikativ-pragmatische Ebene

    • Kontaktaufnahme zu anderen ist eingeschränkt
    • Sprachverarbeitung
    • Stimme/Atmung auffällig
    • Blickkontakt kann nicht aufgebaut oder gehalten werden.
    • Selbstbewusstsein ist meist geringer, weil die sprachlichen „Störungen“ Ihrem Kind bewusst sind.
  • Auffälligkeiten im Redefluss

    • Unterbrechungen im Sprechfluss, bei der sich Silben- oder Wortwiederholungen zeigen, die mite körperlichen Bewegungen (Pressen) einhergehen können. (Stottern)
    • überhastete Sprechweise, bei der es zu Silben- oder Wortauslassungen kommen kann. (Poltern)
  • seelisch bedingte Sprachauffälligkeiten
    • das Sprechen wird in bestimmten Situationen vermieden (Mutismus oder Sprechangst)
    • Autismus-Specktrums-Störung